Wo Teamgeist zusammenschweißt.
Selina Kölbl, in Ausbildung bei Horn GmbH
Wo Teamgeist zusammenschweißt.
Der Spezialist in der Metallindustrie, die Firma HORN GmbH aus der oststeirischen Gemeinde Ratten, setzt auf Nachwuchsförderung mit einer hauseigenen modernen Lehrwerkstätte
Als Sonderfertiger in der Metallverarbeitung – die Palette reicht von der mechanischen Bearbeitung bis zum riesigen Druckbehälter – konnte der Betrieb HORN die Zahl seiner Belegschaft in den letzten 35 Jahren von ehemals 24 auf mittlerweile 110 erhöhen.
110
MitarbeiterInnen
Lehrwerkstätte
zum 60. Geburstag gewünscht
140
Lehrlinge ausgebildet
Seit 2013
staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb
Technologievorsprung
durch sein modernes Dreh- und Fräszentrum
Seit 1985 leitet Markus Horn das gleichnamige, metallverarbeitende Unternehmen, das in der kleinen Weizer Gemeinde Ratten im Nordosten der Steiermark liegt – umgeben von intakter Natur und ländlich geprägten Strukturen am Fuße der Fischbacher Alpen in der waldreichen Region Joglland-Waldheimat (literarisch bekannt geworden durch Peter Rosegger). Der damals noch auf Schlossereiarbeiten fokussierte Betrieb ist mittlerweile auf Sonderfertigungen in der Metallverarbeitung spezialisiert. Seit der Übernahme des Unternehmens durch Markus Horn in den 1980ern hat sich der Betrieb kontinuierlich weiterentwickelt. Das Tätigkeitsfeld umfasst heute Behälter- und Maschinenbau, mechanische Bearbeitung, thermische Beschichtung bis hin zu Zuschnitt und Verformen oder auch Facharbeitervermittlung. Be- und verarbeitet werden Metallteile unterschiedlicher Größenordnung, die dann zum Beispiel in der Druckereiindustrie, Lebensmittelindustrie oder als Behälter und Sondermaschinen im Anlagenbau zum Einsatz kommen. Sohn Christian Horn und die langjährige Mitarbeiterin Edith Gutschelhofer komplettieren das Führungstrio.
Betriebsinterne Lehrwerkstätte zum Geburtstag
Wie viele Industriebetriebe ist auch die Firma HORN mit der Herausforderung konfrontiert, qualifiziertes Personal zu gewinnen, fachgerecht auszubilden und langfristig im Betrieb halten zu können. „Viele Junge ziehen für die Ausbildung weg und kommen dann nicht mehr zurück. Besonders für Frauen gibt es wenige Anreize, die sie in der Region halten“, erzählt Markus Horn. Dieser Entwicklung will er mit einer betriebsinternen Lehrlingsausbildung entgegenwirken. Ein wichtiger Schritt in der Nachwuchsförderung erfolgte 2013: Da habe sich Markus Horn zum 60. Geburtstag dann eine modern ausgestattete neue Lehrwerkstätte gewünscht. „Zurückblickend war es die beste Entscheidung in die nächste Generation zu investieren, um konkurrenzfähig zu bleiben“, erzählt er heute. Im Betrieb wurden bisher 140 Lehrlinge im Bereich Metalltechnik (Zerspanungs- oder Maschinenbautechnik) ausgebildet – viele davon arbeiten auch heute noch im Unternehmen.
CNC-Fräsen und CNC-Drehen: Seit diesem Jahr sind auch drei junge Frauen als Lehrlinge im Team
In diesem Jahr haben erstmals auch drei junge Frauen ihre Lehrlingsausbildung im Bereich Zerspanungstechnik bei HORN begonnen. Zu ihren Aufgaben zählt die Bearbeitung von Werkstücken an konventionellen Maschinen oder mittels computergesteuerter CNC-Maschinen. „Dabei ist höchste Präzision gefragt“, weiß Markus Horn. Ursprünglich wollte er nur zwei Plätze vergeben, „aber weil mich die drei Mädchen mit ihrem Fleiß bei der Aufnahmeprüfung so begeistert haben, habe ich dann einfach alle drei eingestellt“. Die Lehrlinge Selina Kölbl, Janine Ebenbauer und Vanessa Häusler, die sich privat in Vereinen wie der Frauenfußballmannschaft oder der Freiwilligen Feuerwehr engagieren, können ihren Einsatz in der Werkstatt an modernen Simulatoren beweisen und produzieren bereits eigene Werkstücke für den Betrieb. Fast hätten sich die drei allerdings gar nicht als Lehrlinge beworben, denn aufgrund ihrer sehr guten Schulnoten hatte man ihnen den Besuch einer höheren Schule angeraten – zum Glück seien die Mädchen aber fest entschlossen geblieben, berichtet Markus Horn, der sich für den Lehrberuf im Allgemeinen eine Imageverbesserung wünscht und stolz ist, dass sein Betrieb 2013 die Anerkennung als „staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ nach §30a Berufsausbildungsgesetz erhielt.
„Zurückblickend war es die beste Entscheidung in die nächste Generation zu investieren, um konkurrenzfähig zu bleiben“
Markus Horn
Mit dem Standort verbunden
Markus Horn, der seine Karriere selbst als Lehrling begonnen hat, später die Abendmatura und schließlich noch ein MBA-Studium erfolgreich abschloss, möchte seinen Lehrlingen in ähnlicher Form Aufstiegsmöglichkeiten im Betrieb bieten und spornt sie mit einem Bonussystem zu guten Leistungen an. Nicht nur im Rahmen der Nachwuchsförderung denkt Markus Horn regional und langfristig – auch in den Unternehmensstandort hat die Firma in den letzten Jahren im Rahmen von Zu- und Umbauten, Hochwasserschutz und in ein effizienteres Heiz- und Kühlsystem investiert und für die Zukunft nachhaltig vorgesorgt. Ebenso wurde am Betriebsgelände ein Kleinwasserkraftwerk errichtet. Man möchte dem Standort treu bleiben: Das zeigt sich nicht nur anhand solcher größerer Investitionen, sondern auch an kleineren Beispielen, wie einer liebevoll restaurierten, historischen, noch voll funktionstüchtigen Mühle direkt neben der Werkshalle.