BILDUNGSCAMPUS OSTSTEIERMARK

Nach dem Motto „Schule gestaltet Region – Region gestaltet Schule“ wird in der Oststeiermark intensiv am Aufbau von regionalen Bildungsketten gearbeitet. Ziel ist es vom Kindergarten an über die Volksschule, die Neue Mittelschule bis zur Berufsbildung verstärkt Regionswissen zu vermitteln. An folgenden sechs Bildungsstandorten wird dafür ein sogenannter „Bildungscampus“ aufgebaut. Grafendorf, Passail (Almenland), Pöllau, Sinabelkirchen, Vorau und Waldbach-Mönichwald (Joglland) sind Vorreiter, weiter Schulstandorte in der Oststeiermark werden folgen.

„Je mehr ich von meiner eigenen Region weiß und je besser ich regionale Kreisläufe verstehe, umso leichter fällt die Berufsentscheidung“.  Ing. Horst Fidlschuster, Geschäftsführer Regionalentwicklung Oststeiermark

Die Ausgangslage Die Oststeiermark ist eine wirtschaftlich dynamische Region mit einer positiven Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung. Dennoch haben Teilregionen mit Abwanderungstendenzen zu kämpfen und in der Wirtschaft werden Fachkräfte und Spezialisten aus der Region mehr denn je benötigt. Ein Weg, um aktiv auf diese Entwicklungen zu reagieren ist eine regionale Bildungs- und Berufsorientierung sowie die Förderung von regionalen Bildungsangeboten an innovativen Schulstandorten. Gut ausgebildete Personen sollen in der Oststeiermark beruflich Fuß fassen oder nach dem Universitätsabschluss wieder in die Region zurückkehren können. Fachkräfte in den heimischen Betrieben sichern den Wirtschaftsstandort, sorgen für hohe Lebensqualität und Beschäftigung und sind somit das beste Mittel gegen Abwanderung.

„Die Oststeiermark muss so eine attraktive Region sein, dass es für die Jugend selbstverständlich ist hier zu leben, zu arbeiten und auch als Familie den Lebensmittelpunkt hier zu gestalten.“  LAbg. Hubert Lang, Vorsitzender der Region Oststeiermark

Die Zielsetzung „Schule gestaltet Region – Region gestaltet Schule“ nach diesem Motto gilt es eine Kooperation aller Bildungseinrichtungen vom Kindergarten über die Volksschule und Neuen Mittelschule bis hin zur Berufsbildung aufzubauen. Die Zusammenarbeit und Nutzung von Synergien stärkt den Bildungsstandort, macht ihn nach außen hin sichtbarer und hebt die Qualität aller beteiligten Bildungseinrichtungen. Die Region Oststeiermark mit ihren unterschiedlichen Lebenswelten soll sich in den Strategien wie auch in den Lerninhalten bzw. Lehr- und Lernmethoden des Bildungscampus widerspiegeln. Entscheidend dafür ist die Entwicklung eines regionalen Bewusstseins bei den Bildungseinrichtungen, bei den PädagogInnen, SchülerInnen und Eltern, der Gemeinde und schlussendlich bei der
Bevölkerung vor Ort. Die SchülerInnen kennen die regionalen Wirtschaftskreisläufe, Potentiale und Vorzüge der Region bzw. ihrer Gemeinde. Dadurch haben sie die Möglichkeit auch eine Ausbildung / einen Beruf zu finden, die einerseits ihren Fähigkeiten entspricht und ihnen andererseits die Möglichkeit bietet ihren späteren Berufs- und Lebensmittelpunkt in der Region zu wählen.

„Die Oststeiermark beschreitet neue Weg in der Bildung, denn Bildung geht uns alle an! Durch Zusammenarbeit gelingt es, dass die Oststeiermark als Lebens-, Wirtschafts- und Genussregion in allen Bildungsstufen erlebbar und erlernbar wird“. Bettina Mandl, Regionale Koordinatorin für Bildungs- und Berufsorientierung

Die Maßnahmen In der Anfangsphase wurden an allen sechs Bildungscampus-Standorten Projektteams bestehend aus Schule, Gemeinde, Region und Wirtschaft gebildet, die ein gemeinsames Campus-Leitbild sowie spezifische Maßnahmen erarbeiten. Diese Maßnahmen passen zu den unterschiedlichen Herausforderungen des jeweiligen Bildungscampus und reichen von der Etablierung gemeinsamer Fortbildungen für PädagogInnen über den Aufbau eines Kompetenz- und Wissenspools, neuen Kooperationsformen mit regionalen Wirtschaftsbetreiben, die Entwicklung eines ElternInformationsformates bis hin zur Gestaltung der Schulhofs in Form eines breit angelegten Beteiligungsprozesse. In der nächsten Phase des Projekts soll nun neben der Umsetzung der Maßnahmen am jeweiligen Bildungscampus ein „Bildungscampus-Netzwerk“ entstehen, welches den Austausch und die gemeinsame Weiterentwicklung des Standorts Oststeiermark im Sinne einer nachhaltigen Schul- und Regionalentwicklung forciert.

 

Bildungscampus Grafendorf-Lafnitz

„Bildungseinrichtungen sind mitverantwortlich für die Wirtschaftsentwicklung in der Region. Wir möchten uns daher noch besser mit den örtlichen Bildungseinrichtungen, der Gemeinden sowie der lokalen Wirtschaft vernetzen um einen möglichst praxisnahen Zugang zum Thema Regionalität zu ermöglichen“. – Direktorin Dipl.Päd. Melanie Stelzer, BEd., VS Grafendorf

„Im Rahmen des Bildungscampus Grafendorf wollen wir in der Zusammenarbeit mit allen Bildungseinrichtungen am Standort gemeinsame Aktivitäten und Schwerpunkte setzen. So sollen ein übergreifenden Kompetenz- und Wissenspool, ein gemeinsamer Messeauftritte sowie eine verstärkte Zusammenarbeit mit regionalen Wirtschaftsbetrieben und örtlichen Vereinen entstehen“. – Direktor Günther Platzer, NMS Grafendorf

 

Bildungscampus Joglland

„Gemeinsam statt einsam: Durch die enge Zusammenarbeit schließt sich die Nahtstelle zwischen den einzelnen Bildungseinrichtungen. Für junge Menschen und junge Familien wird der Bildungsweg anschaulicher und es wird auch deutlich gemacht, dass es hier dieselben Bildungsmöglichkeiten, wie im städtischen Bereich gibt“. – Direktorinnen der VS Mönichwald, VS St. Jakob im Walde, VS Festenburg

„Die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den Bildungseinrichtungen der Region sind einerseits förderlich für das Vertrauen der Eltern in die regionalen Schulen, und stellen andererseits ein starkes Zeichen der Einigkeit nach außen dar“. – Direktorin Erna Faustmann, NMS Waldbach

 

Bildungscampus Passail

„Eine starke Region bietet unseren jungen Menschen Arbeitsplätze. Finden sie in ihrer Region Arbeit, dann haben sie ihren Freundeskreis in der Region, dann sind sie in heimischen Vereinen tätig, dann fühlen sie sich verwurzelt. Das stärkt wiederum die Region. Es ist ein Kreis, der sich somit schließt“. – Direktorin Silvia Schlögl-Hierz, NMS Passail

 

Bildungscampus Pöllau

„Je attraktiver der Schulstandort, desto attraktiver die Gemeinde und die Region“ – Bürgermeister Johann Schirnhofer, Pöllau

„Die Schule ist der Mittelpunkt jedes kleinen Ortes. Von ihr gehen Impulse aus, die Einfluss auf die Region und ihre Bewohner haben (Fest, Veranstaltungen, Umwelt- und Klimaschutz). Verschwinden die Schulen an kleinen Orten, werden auch die Menschen abwandern. Die Kooperation im Bildungscampus stärkte die einzelnen Kleinschulen und trägt zur Sicherung ihres Bestehens bei.“ – Direktorinnen der VS Pöllau, VS Saifen-Boden, VS Sonnhofen, VS Schönegg

 

Bildungscampus Sinabelkirchen

„Je früher junge Menschen ihren eigenen Lebensraum kennenlernen, ihn mit allen Sinnen erspüren und erfahren, desto wertschätzender werden der Umgang und die Sprache mit und über ihn werden. Identifikation schafft Bindung, Zufriedenheit und Einsatzbereitschaft“. – Vizebürgermeister DI Josef Gerstmann, Sinabelkirchen

„Bildung beginnt nicht erst mit dem Eintritt in die Schule, Bildung geschieht von Anfang an, deshalb freut es mich besonders, dass auch Elementarpädagoginnen an diesem Projekt teilnehmen.

Der Bildungscampus Sinabelkirchen steht für Pädagoginnen und Pädagogen, denen bewusst ist, dass sich eine klare Positionierung zur Region positiv auf die Region auswirkt“. – Kindergartenleiterin Elke Kapper, Sinabelkirchen

 

Bildungscampus Vorau

„Die nächsten Generationen sind die wichtigsten Eckpfeiler für die Wirtschaft. Sie abzuholen und ihnen die Möglichkeiten in ihrer Region aufzuzeigen ist eine unsere wichtigsten Aufgaben“. – Ing. Herbert Spitzer, WKO Obmann und Unternehmer

„Das Projekt Bildungscampus trägt bei uns unter anderem dazu bei, den Stellenwert der „Lehre“ und das Image der Polytechnischen Schule zu verbessern. Diese Ausbildungsschiene ist die Grundlage für die Ausbildung der notwendigen Fachkräfte und in weiterer Folge auch Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft und Region!“ – Direktorin Dipl.-Päd. Roswitha Pötz, BEd, NMS Vorau