1,5 Jahre SAM im Normalbetrieb als Angebot der Gemeinden

Der letzte Baustein für eine funktionierende multimodale Mobilität in der Oststeiermark – Oststeirische Gemeinden bieten ein funktionierendes Gesamtsystem.

SAM – Sanfte Alltags Mobilität – schafft in der Oststeiermark eine multimodale flächendeckende Mobilität, auch bei schlechter Anbindung an den Öffentlichen Verkehr und ohne eigenes Kraftfahrzeug. Durch Sammelfahrten, E-Mobilität und bedarfsorientierter Routendisposition werden Kilometer und CO2 eingespart sowie der Besetzungsgrad erhöht – ein finanzieller und ökologischer Mehrwert.

Sanfte Alltags Mobilität für Alle

In den 1,5 Jahren seit Betriebsstart wurden bereits über 50.000 Fahrgäste erfolgreich mit dem Bedarfsverkehrssystem SAM transportiert. Damit konnte eine Fahrtensteigerung von +57% seit dem Betriebsstart am 01.09.2022 bis 31.03.2024 umgesetzt werden. SAM ist in der Oststeiermark angekommen und ein Mobilitätsangebot geworden, das nicht mehr wegzudenken ist!

In diesen 1,5 Jahren hat SAM auch auf die Bedürfnisse seiner Kund:innen reagiert. Fahrzeugkapazitäten wurden je nach Bedarf angepasst und die Fahrtabwicklung hinsichtlich Vermittlungszeiten und Zuverlässigkeit optimiert.

Dementsprechend sind mittlerweile 1.748 zufriedene Fahrgäste im System registriert. Viele Stammkund:innen nutzen SAM regelmäßig und laufend registrieren sich neue Kund:innen. Im Detail sind von diesen registrierten SAM Nutzer:innen 59% weiblich und 41% männlich. 43% der Fahrgäste sind älter als 65 Jahre und nutzen zum Großteil auch die Möglichkeit der Hausabholung im SAM, sodass sie direkt von zuhause abgeholt werden können. 46% der Nutzer:innen sind zwischen 20 und 65 Jahren alt und 11% sind jünger als 20 Jahre.

SAM wird von den Kund:innen dabei überwiegend für Erledigungen (34% der Fahrten) sowie Freizweitwege (32% der Fahrten) genutzt. 29% der Fahrten werden regelmäßig für Wege zur Ausbildung bzw. Arbeit zurückgelegt. Gerade die Fahrten zur Ausbildung oder Freizeit werden oft auch von den jüngeren Nutzer:innen in Anspruch genommen und tragen damit wesentlich zur Entlastung von Eltern oder Angehörigen bei. Die Hauptnutzungszeiten von SAM sind dementsprechend montags bis freitags zwischen 7-9 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr.

In Summe erfüllt SAM die gestellten Anforderungen und erreicht seine Zielgruppen quer durch die Altersgruppen. Mobilität und damit auch SAM ist ein wesentlicher Standortfaktor für ein Leben in der Oststeiermark. SAM ist notwendig für die Überbrückung der letzten Meile zur Anbindung des öffentlichen Verkehrs bzw. Erledigungsfahrten innerhalb der Region.

Ökologischer und ökonomischer Mehrwert

Pooling Effekt – gebündelte Fahrten

Die Aufträge für SAM werden dabei von der SAM-Mobilitätszentrale unter ökologischen Aspekten vermittelt. Wenn möglich und zumutbar, werden Fahrtaufträge zusammengelegt und gemeinsam abgewickelt. Insgesamt wurden von den 41.492 Fahrtaufträgen der ersten eineinhalb Jahre 1/6 bewusst zusammengelegt und einzelne SAM Kund:innen gemeinsam transportiert. Damit konnte eine Kilometerreduktion von beinahe 11.000 Besetztkilometern erreicht werden. Dies entspricht der zweimaligen Wegstrecke von Wien nach Madrid und wieder zurück. Diese Fahrtenzusammenlegungen erhöhen dabei nicht nur die Beförderungskapazitäten von SAM, sondern haben auch tarifliche Vorteile für die Fahrgäste. Für den in Kauf genommen Umweg zahlt der/die SAM Kund:in deutlich weniger pro Fahrt. Unterstützt wird der Pooling-Effekt auch durch bereits gemeinsam gebuchte Fahrten, wo ab mehr als 4 Personen pro Fahrt auch ein attraktiver SAM-Gruppentarif zur Anwendung kommt.

Einsatz von Elektrofahrzeugen

Im Sinne der Mobilitätswende wurde zudem betreiberseitig beständig der Einsatz der Elektrofahrzeuge erhöht. Mittlerweile sind 6 Elektrofahrzeuge für SAM verfügbar und somit 60% der Fixfahrzeugflotte im SAM klimaschonend unterwegs. Ökologisch zahlt sich dieser Einsatz aus. Während der ersten 1,5 Jahre konnten im SAM 34,8 Tonnen CO2 im Vergleich zum durchschnittlichen österreichweiten PKW-Verkehr eingespart werden. Dies entspricht dem gespeicherten CO2 – Äquivalent von 5,8 ha Wald mit Bäumen jeglichen Alters.

Blitzumfrage

Das Bedarfsverkehrsangebot SAM versucht seine Kund:innen mit ein zu beziehen. Dementsprechend wurde im Dezember 2023 eine Blitzumfrage bei den registrierten SAM Kund:innen durchgeführt. Abgefragt wurde, wie zufrieden die Nutzer:innen mit SAM sind und wofür sie SAM zum größten Teil nutzen.

32% der Kund:innen gaben an, das Angebot von SAM größtenteils als Ergänzung zum bereits bestehenden öffentlichen Verkehr zu nutzen um Ausbildungs- und Arbeitswege damit abwickeln zu können. 25% der registrierten Nutzer:innen benötigen SAM, um unabhängig und flexibel mobil zu sein. Damit einhergehend gaben auch über 20% der registrierten Nutzer:innen an, durch SAM auf ein (Zweit-) Auto verzichten zu können. Sie sind sehr zufrieden mit dem SAM Angebot, da dieses ein preiswertes und umweltschonendes Mobilitätsangebot für sie darstellt.

Die Befragung spiegelt damit die Altersstruktur und Wegezwecke der registrierten SAM-Kund:innen wider. SAM ist ein Angebot, das als soziales Mobilitätsangebot zur Lebensqualität der Oststeiermark beiträgt.

Zitate Nutzer:innen

„Ich kann Ziele, d.h. Bekannte, Freunde, Erholungsziele erreichen, was mir sonst nicht möglich wäre, weil ÖV-Verbindungen dorthin fehlen bzw. die Fahrt mit dem Taxi zu teuer wäre.“

„Es ist günstig und es gibt viele Standorte. Bis jetzt hab ich´s immer beim Paragleiten genützt – wenn man im Passailer Becken landet, kann man sich mit dem SAM zum nächsten Startplatz bringen lassen oder zum nächsten Öffi-Einstieg.“

„Für mich ist das SAM sinnvoll, da die Busse und Züge hier oft in größeren Zeitabständen fahren und ich dann in diesen Zeiten im Vergleich zu einem Taxi kostengünstig an mein Ziel komme.“

„SAM ist mit Kombination von Zügen oder Bussen von Vorteil, wenn man weiter weg von den gängigen Bahnhöfen wohnt. SAM ist günstiger als ein Taxi. Eine Samhaltestelle ist direkt bei unserem Wohnort.“

„Der Vorteil ist, dass ich mir Zeit spare, wenn ich die Kinder nicht bringen oder abholen muss, da ich ja immer die doppelte Wegstrecke fahren muss.“

Klaus Hajduk: „Ich bin sehr dankbar, dass es SAM gibt. Wir wohnen in Gleisdorf an einer Hauptstraße, mein Sohn würde mit dem Bus allerdings nicht von der Schule nach Hause kommen. Berufstätig wäre es eine enorme Herausforderung, unseren Sohn regelmäßig selbst fahren zu müssen. SAM ist hier eine großartige Erleichterung für uns und unser Sohn kommt verlässlich und sicher in die Schule.“

Angelika Koratantschnig: „Nachdem ich nicht so gut sehe, ermöglicht mir SAM flexibel und unabhängig mobil zu sein. Zum größten Teil bestelle ich die Fahrten selbst über die SAM APP. Mit SAM komme in Sankt Ruprecht zum Bahnhof, kann meine Erledigungen machen und komme mit SAM dank meiner Hausabholung direkt nach Hause. Ich würde mir eine Integration von SAM in das Klimaticket wünschen, da ich sehr häufig fahre und dies wesentlich angenehmer wäre und auch für andere attraktiver sein könnte.“

Zitat des Betreiber ARGE GKB – Retter – Temmel – GF Dr. Barbara Kleinert (GKB)

„SAM leistet einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende, da damit die Zu- und Abbringerfunktion zu Bus und Bahn umgesetzt wird und die Lücke auf der ersten/letzten Meile geschlossen wird. Nur mit solch einem lückenlosen Angebot kann tatsächlich die Abhängigkeit vom Privat-PKW verringert werden. Bedarfsverkehre stellen somit das Rückgrat zu den höherrangigen Bus- und Bahnlinien dar und ermöglichen erst einen funktionierenden öffentlichen Verkehr in den Regionen.“

Alle Informationen zur Sanften Alltags Mobilität gibt es hier.

Kontakt für Rückfragen: Roland Sumper, MA (sumper@oststeiermark.at)