Innovative Location – Projektbeschreibung
Ausgangssituation
Ziel von „Innovative Location“ (Innoloc) ist es, Städte und Gemeinden beiderseits der Grenze dabei zu unterstützen, ein professionelles Standortmanagement nach modernsten Standards aufzubauen. Standortmanagement wird in Zukunft eine zentrale Dienstleistung der Kommunen werden, um Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen.
Die technologische Entwicklung und der Strukturwandel in den letzten Jahrzehnten haben dazu geführt, dass sowohl in Slowenien als auch in Österreich unzählige Arbeitsplätze außerhalb der großen Städte verloren gegangen sind.
Die Gemeinden in den Regionen Oststeiermark und Podravska sind sehr stark vom kontinuierlichen Rückgang an Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft betroffen. Die Gemeinden in den Regionen Obersteiermark und Gorenjska haben vor allem viele Arbeitsplätze in der Schwerindustrie verloren. Die Arbeitsplätze in den urbanen Zentren rund um Ljubljana und Graz sind dagegen in den letzten Jahrzehnten überproportional gewachsen. Damit aber auch die Gemeinden und Städte in den Regionen außerhalb der großen Ballungszentren überleben können, brauchen sie dringend neue innovative Arbeitsplätze.
Die Schaffung von Arbeitsplätzen ist deshalb in den Regionen zu einer Kernaufgabe von Gemeinden und Städten geworden. Die Städte und Gemeinden in den Regionen müssen dringend Maßnahmen ergreifen, um auch die Wirtschaftsstandorte außerhalb der Ballungszentren erfolgreich zu erhalten.
Allerdings fehlt es den meisten Städten und Gemeinden bisher an geeigneten Strukturen und Kompetenzen, um den eigenen Wirtschaftsstandort professionell zu entwickeln, vorhandene Arbeitsplätze erfolgreich zu sichern und neue Arbeitsplätze zu gewinnen. Angesichts des zunehmenden internationalen Wettbewerbs um Arbeitsplätze ist das keine leichte Aufgabe.
Was ist Standortmanagement?
Standortmanagement wurde bisher vor allem von nationalen Ministerien und großen Städten betrieben. Die Anzahl an Arbeitsplätzen ist deshalb in den großen Städten auch überproportional gestiegen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, unterstützt Innovative Location Städte und Gemeinden in den Regionen außerhalb der Ballungszentren, ebenfalls ein professionelles Standortmanagement aufzubauen. Nur wenn die Städte und Gemeinden diese Aufgabe selbst in die Hand nehmen, werden sie auch erfolgreich sein.
Durch Innovative Location wird ein professionelles Standortmanagement entwickelt und umgesetzt, das auf drei Elementen aufbaut: Standortentwicklung, Standortorganisation und Standortmarketing.
- Im Rahmen der Standortentwicklung wird die jeweilige Gemeinde als Wirtschaftsstandort professionell analysiert, mit anderen Standorten verglichen und Maßnahmen zur Verbesserung der Standortqualität entwickelt und umgesetzt.
- Ziel der Standortorganisation ist es, eine geeignete Organisationsform für das kommunale und regionale Standortmanagement zu entwickeln und Kooperationen und Netzwerke mit anderen Gemeinden, Regionen und Nachbarländern aufzubauen.
- Aufgabe des Standortmarketings ist es schließlich, die Vorteile des Standorts aktiv zu kommunizieren, Investoren für die eigenen Gemeinde und Region zu gewinnen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze durch umfassendes Standortservice bestmöglich zu unterstützen.
Durch Innovative Location werden die vorhandenen Erfahrungen der beteiligten slowenischen und österreichischen Gemeinden und Regionen in den Bereichen Standortentwicklung, Standortorganisation und Standortmarketing gebündelt und weiterentwickelt. Mit Hilfe von externen Experten werden erstmals gemeinsame bilaterale Standards und Instrumente für professionelles Standortmanagement entwickelt und erprobt.
Grenzübergreifend
Ziel der Projektregionen aus Österreich und Slowenien ist es, ein gemeinsames Modell für Standortmanagement mit den Städten und Gemeinden der Regionen zu entwickeln und dadurch bestehende Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Dieses Ziel kann mit Hilfe eines grenzüberschreitenden Projektes aus mehreren Gründen wesentlich wirksamer erreicht werden.
- In vielen Städten und Regionen wurden bereits erste Erfahrungen mit einzelnen Maßnahmen zum Standortmanagement gemacht, die den anderen Projektpartnern zur Verfügung gestellt werden können. Dadurch kann der Entwicklungsaufwand in den jeweils anderen Regionen erheblich reduziert werden.
- Der strukturelle wirtschaftliche Wandel ist vor allem für die Regionen außerhalb der großen Zentren eine enorme Herausforderung und erfordert neue Formen der regionalen Standortentwicklung. Die Entwicklung dieser neuen Formen kann gemeinsam wesentlich effizienter durchgeführt werden, als wenn es jedes Land und jede Region gesondert machen würde.
- Zentrale Aufgabe der Standortentwicklung ist es, den Unternehmen optimale Rahmenbedingungen im regionalen Umfeld zu bieten. Dazu gehört nicht nur die eigene Gemeinde, sondern das gesamte regionale Umfeld diesseits und jenseits der Grenze. Die Standorte im Grenzraum können eine erhebliche Aufwertung erfahren, wenn auch das Potenzial jenseits der Grenze für neue Interessenten entsprechend präsentiert wird. Dazu ist es aber zuerst einmal erforderlich, dieses Potenzial im Rahmen eines gemeinsamen bilateralen Projektes kennen zu lernen.
- Eine erfolgreiche wirtschaftliche Vernetzung ist eine zentrale Aufgabe einer zukunftsorientierten Standortpolitik. Nur mithilfe eines grenzüberschreitenden Projektes ist es möglich, Kooperationspotenziale von Gemeinden beiderseits der Grenze miteinander wirksam zu verknüpfen.
Hier geht´s zu „Die Oststeiermark in Zahlen – Wissenswertes aus der Region“