Oststeiermark: Boomender Wirtschaftsstandort und lebenswerte Region.

Die Regionalentwicklung Oststeiermark startet eine neue Kampagne zur „Wirtschaftsregion Oststeiermark“ mit BotschafterInnen aus der Region

Apfel und Urlaub – damit wird die Oststeiermark zuallererst assoziiert, dabei steht die Region für vieles mehr und ist ganz vorne dabei was Wirtschaftsleistung, Innovation und Nachhaltigkeit betrifft, nur das ist in der breiten Öffentlichkeit weniger verankert. Mit der Kampagne „Wirtschaftsregion Oststeiermark“ will die Regionalentwicklung Oststeiermark das jetzt ändern und die Stärke der Region – nämlich die Verbindung von boomender Wirtschaft und hoher Lebensqualität – anhand von oststeirischen Vorzeige-Unternehmen sichtbar machen. Die auf drei Jahre angelegte Kampagne setzt dabei auf Bewusstseinsbildung in der Region und internationalen Netzwerkaufbau. Der Kampagnenauftakt fand am Mittwoch, 12. Juni um 18:00 zusammen mit LH-Stv. Michael Schickhofer, Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und dem LAbg. und Regionsvorsitzenden der Oststeiermark Hubert Lang in Weiz statt.

Wirtschaften oder Leben? Weiche Standortfaktoren werden immer wichtiger
Die Vereinbarkeit von hoher Lebensqualität und starker Wirtschaftsleistung ist für Regionen keineswegs selbstverständlich, denn während ländliche Gegenden zwar mit intakter Natur und Sozialstrukturen punkten, sind Ballungsräume oftmals wirtschaftlich dynamischer Arbeitsmittelpunkt. Die Oststeiermark bietet beides: sie verfügt über intakte Naturräume und Sozialstrukturen, aber gleichzeitig auch über eine überdurchschnittlich hohe Zahl an (qualifizierten) Arbeitsplätzen und ein starkes Wirtschaftswachstum von insgesamt 44 % in den vergangenen Jahren (steiermarkweit 34 %). International tätige Leitbetriebe aus verschiedensten Branchen sind hier angesiedelt – 34% der Arbeitsplätze entfallen dabei auf die Industrie. Der Bezirk Weiz erreichte 2018 mit 3,8 % Arbeitslosigkeit die niedrigste Quote in der Steiermark. Gleichzeitig besticht die Region durch weiche Standortfaktoren wie durch die Natur vor der Haustür, durch zahlreiche Naherholungsmöglichkeiten und Naturparks, genauso wie durch intakte Sozialstrukturen, Kinderbetreuungsangebote, Vereine und Gastronomie. Genau diese weichen Standortfaktoren und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie werden im 21. Jahrhundert erfolgsentscheidend für Wirtschaftsregionen sein.

BotschafterInnen aus der Region
Mit einer regionalen Plakatkampagne, Medienarbeit und Onlinekommunikation wird exemplarisch anhand von vielfältigen oststeirischen Unternehmen wie zum Beispiel AEE Intec, Frutura, Sonderfertigung Metallverarbeitung Horn, Joanneum Research – Materials Weiz, Ringana, Ölmühle Fandler oder Spitzer Engineering die gelungene Verbindung von „Wirtschaften und Leben“ in der Oststeiermark in die öffentliche Wahrnehmung gebracht. Erfolgreiche UnternehmerInnen und MitarbeiterInnen werden dabei als BotschafterInnen der Kampagne auf Bildmontagen zu sehen sein, die die Verbindung von Arbeits- und Lebenswelt illustrieren. Da wird zum Beispiel Selina Kölbl abgebildet, die gerade ihre Lehre als Zerspanungstechnikerin beim Metallverarbeiter Horn in der Gemeinde Ratten absolviert. Geschäftsführer Markus Horn hat zu seinem 60. Geburtstag eine moderne Lehrwerkstatt im Betrieb eingerichtet und mittlerweile 140 Lehrlinge ausgebildet – seit letztem Jahr sind erstmals auch drei junge Frauen als Lehrlinge im Team. Selina Kölbl beweist Frauenpower nicht nur bei der Arbeit, wo sie bereits an eigenen Werkstücken arbeitet, sondern auch in ihrer Freizeit beim Training in der Frauenfußballmannschaft. Als weiterer Botschafter ist der gebürtige Weizer Paul Hartmann in der Kampagne präsent – er ist Leiter der Innovations- und Technologieanbieterin Joanneum Research – Materials in Weiz. Das Institut hat sich auf die Erforschung von Materialien und Komponenten mit besonderen Eigenschaften spezialisiert und orientiert sich bei Erfindungen unter anderem an Strukturen, die in der Natur vorkommen wie Bienenwaben, Schmetterlingsflügeln oder der Haut des Haifischs. Paul Hartmann, der findet, dass es nicht immer Graz sein muss für steirische Unternehmen, schätzt die Naherholungsmöglichkeiten rund um Weiz und die betriebsinternen Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie zur Weiterbildung der MitarbeiterInnen. Im Rahmen der Kampagne wird auch die Geschichte von Julia Fandler erzählt – mitten im Naturpark Pöllauer Tal liegt die traditionsreiche Ölmühle, die sie von ihrem Vater übernommen hat. Der Betrieb, die Produkte und auch die Markenlinie hat sie in den letzten Jahren behutsam, aber auch mutig und ideenreich einer Modernisierung unterzogen und schafft so den Spagat zwischen Tradition (es wird noch immer nach dem traditionellen Stempelpressverfahren produziert) und Erneuerung. Als maßgeblichen Erfolgsfaktor betrachtet Julia Fandler neben ihren charakterstarken Ölen und dem ganzheitlichen Ansatz (die Verwertung der angefallenen Nebenprodukte zu Mehlen) vor allem ihr starkes Team, das viel Mitspracherecht im Betrieb hat. Fast 90% der MitarbeiterInnen bei Fandler stammen aus der Region Pöllau und sind schon seit vielen Jahren in der Ölmühle tätig.

Nächste Schritte und internationaler Wissensaustausch als langfristiges Ziel
Weitere Hintergrundgeschichten zu den einzelnen Unternehmen und ihren Erfolgsfaktoren werden in den nächsten Wochen auf http://oststeiermark.at veröffentlicht. Die Plakatkampagne ist in mehreren Wellen 2019 und 2020 geplant. Als weiterer Schwerpunkt der Kampagne soll der Erfahrungsaustausch mit vergleichbaren europäischen Regionen über weiche Standortfaktoren im Rahmen eines Netzwerks initiiert werden. VerantwortungsträgerInnen sollen durch die Kampagne auch langfristig darin bestärkt werden, die Balance zwischen „Wirtschaften und Leben“ im ländlichen Raum zu wahren und abzusichern.

Die Kampagne „Wirtschaftsregion Oststeiermark“ wird durch Mittel aus dem Landes- und Regionalentwicklungsgesetz 2018, sowie im Rahmen des Projekts Innovative Location im Kooperationsprogramm Interreg V-A Slowenien-Österreich mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gefördert und durch das Land Steiermark ko-finanziert.

„Als Teil einer langfristigen Landesentwicklungsstrategie setzen wir in den nächsten Jahren verstärkt Impulse, um die ländlichen Regionen in der Steiermark als Innovationsmotor und Arbeitgeber zu stärken.“

LH-Stv. Michael Schickhofer

„Die Oststeiermark verfügt neben einem vielfältigen touristischen Angebot auch über zahlreiche innovative Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen international erfolgreich sind. Es ist wichtig, das Bewusstsein dafür zu schärfen und damit zu zeigen, welche attraktiven Ausbildungs- und Arbeitsplätze es vor Ort gibt. Diese Kampagne wird wesentlich dazu beitragen.“

Barbara Eibinger-Miedl, Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus, Europa, Wissenschaft und Forschung

„Auch wenn wir in einem ersten Schritt nur eine begrenzte Auswahl von Betrieben in die Kampagne einbinden können, war uns die Durchmischung sehr wichtig was Betriebsgröße, Branche und Standort betrifft, um die Vielfalt der Oststeiermark zu zeigen. Es werden kontinuierlich neue unternehmerische Erfolgsgeschichten dazukommen.“

Hubert Lang, LAbg. und Regionsvorsitzender Oststeiermark

Hier geht’s zu den bereits veröffentlichten Erfolgsgeschichten!