Wo wir die Energie in Balance bringen.
Rebekka Köll, Mitarbeiterin bei AEE INTEC
Wo wir die Energie
in Balance bringen.
AEE – Institut für Nachhaltige Technologien (AEE INTEC) mit Sitz in Gleisdorf forscht seit über 30 Jahren zu erneuerbaren Energien und Ressourceneffizienz – seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen füllen ihre eigenen Energiespeicher bei der Bewegung in der Natur wieder auf
AEE INTEC arbeitet in der angewandten Forschung zu zukunftsträchtigen Energiesystemen wie Solarthermie, Niedrigenergie- und Nullenergiegebäude und Wärmespeichern – pünktlich zum 30-jährigen Bestandsjubiläum 2018 wurde die Arbeit von AEE INTEC mit zwei Preisen gewürdigt: die Forscherin Rebekka Köll erhielt den ACR Woman Award für ihre Forschung zu innovativen Wärmespeichern, während ein Pionierprojekt zu räumlicher Energieplanung mit der Solarstadt Gleisdorf mit dem ÖGUT-Umweltpreis ausgezeichnet wurde. 2019 kommt nun noch der steirische Energy Globe Award für ein Projekt zu Solarenergie in sechs Ländern im südlichen Afrika dazu.
85
MitarbeiterInnen aus 14 Ländern, davon 18 Studierende
38%
Frauenanteil
Drei
Auszeichnungen alleine im letzten Jahr
< 30 Jahre
Forschung
Vier ´
Tätigkeitsfelder Forschung, Entwicklung, Beratung und Bildung
Als Initiative für den Bau von Solaranlagen 1988 gegründet – hat sich das Tätigkeitsfeld von AEE INTEC in den letzten 30 Jahren auf unterschiedliche Gebiete rund um „erneuerbare Energie“ erweitert und umfasst heute unter anderem hocheffiziente Gebäudesanierungen, Membrantechnologien, netzgebundene Energiesysteme und industrielle Prozess-Optimierungen. Was alle Forschungsbereiche verbindet ist das Bestreben erneuerbare, nachhaltige Energieträger effizient nutzbar zu machen – sei es bei Wohn- oder Bürogebäuden, in der Industrie, aber auch was kommunale und urbane Infrastruktur betrifft. „Um die Klimaveränderungen in Grenzen halten zu können, ist ein sorgsamerer Umgang mit unseren Ressourcen und der Einsatz aller erneuerbarer Energietechnologien die Voraussetzung und es muss sofort damit begonnen werden“, betont Ewald Selvička, der zusammen mit Werner Weiss die Geschäftsführung von AEE INTEC innehat. Neben Forschung und Entwicklung gehören auch Beratungs- und Bildungsmaßnahmen zu den Schwerpunkten ihrer außeruniversitären Einrichtung, die sich zu 100% über Projekte finanziert und derzeit 85 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus 14 Ländern beschäftigt. „Wir veranstalten mehrmals im Jahr Fachtagungen mit rund 300 bis 400 Teilnehmern aus der ganzen Welt – unsere Zielgruppe sind überwiegend Experten, aber auch politische Entscheidungsträger im Energiesektor“, erzählt Werner Weiss.
Pionierprojekte mit der Stadt Gleisdorf und in Südafrika
AEE INTEC arbeitet mit unterschiedlichen Partnern und für Kunden aus verschiedensten Branchen – die Palette reicht dabei vom energieeffizienten Braukessel für die Bierindustrie über die Sanierung eines Gebäudes aus den 1960er-Jahren zum Plusenergiegebäude bis hin zur Membrantechnologie für industrielle Abwasseranlagen, mithilfe derer Rohstoffe wie Gold und Palladium rückgewonnen werden können. Zusammen mit der Stadt und den Stadtwerken Gleisdorf hat AEE INTEC ein System zur räumlichen Energieplanung mit Vorbildwirkung entwickelt: Denn die Solarstadt Gleisdorf hat sich ein Ziel gesteckt: spätestens bis 2050 C02-neutral zu sein. Die gelungene Erarbeitung und Implementierung des Energiefahrplans wurde von der österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) mit dem Umweltpreis in der Kategorie „Nachhaltige Kommune“ belohnt. Ein anderes Vorzeigeprojekt „Soltrain“ setzt AEE INTEC seit 2009 im südlichen Afrika um: In Zusammenarbeit mit Forschungs- und Bildungseinrichtungen und politischen Entscheidungsträgern aus sechs südafrikanischen Ländern wird der Bau von Solaranlagen gefördert – um die hohe Sonneneinstrahlung vor Ort vor allem für die Warmwasserbereitung zu nutzen. Das hilft die örtlichen Stromnetze zu entlasten und große Mengen C02-Emissionen einzusparen. Für diese Kooperation erhielt AEE INTEC 2019 den Energy Globe Styria Award.
„An der Oststeiermark schätze ich besonders die Natur und Landschaft, das Bewusstsein für Regionalität und gleichzeitig aber auch das große Angebot an qualifizierten Jobs.“
Rebekka Köll
Beim Praktikum Forscherinteresse geweckt
Forscher und Forscherinnen sucht AEE INTEC im In- und im Ausland – viele steigen schon während ihres Studiums als wissenschaftliche MitarbeiterInnen ein. So war es auch bei der heute 28-jährigen Rebekka Köll, die während einer Studienexkursion der FH Joanneum Kapfenberg auf AEE INTEC aufmerksam wurde, sich dann für ein Praktikum bewarb und mittlerweile seit fast 5 Jahren und sehr erfolgreich als Forscherin und Projektleiterin tätig ist. Für ihre Arbeit an innovativen, thermochemischen Wärmespeichermethoden wurde sie 2018 mit dem von der ACR – Austrian Cooperative Research vergebenen Woman Award ausgezeichnet. „Energiespeicher sind eine Schlüsseltechnologie für den Umstieg auf 100% erneuerbare Energien, jedoch gibt es noch wenige konkrete Lösungen dafür. Daher ist es besonders spannend in diesem Feld zu arbeiten und einen Beitrag dazu zu leisten.“, sagt Rebekka Köll über ihren Forschungsbereich. Ausgleich zum stressigen wissenschaftlichen Berufsalltag findet die gebürtige Osttirolerin, die an der Oststeiermark besonders die Landschaft, das Bewusstsein für Regionalität und gleichzeitig aber auch das große Angebot an qualifizierten Jobs schätzt, zusammen mit Teamkollegen in der Natur – zum Beispiel beim Slacklinen. Hier geht es – ähnlich wie in ihrem Forschungsbereich – um das Haushalten mit der Energie und um die Balance.